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Lerne dich selbst kennen: Deine ayurvedische Konstitutionsanalyse

Aktualisiert: 15. Dez. 2023

Wenn du dein Leben und deine Ernährung doshagerecht ausführst, trägst du einen wichtigen Teil zur Erhaltung deiner Gesundheit und zur Vorbeugung von Erkrankungen bei. Was wir zu uns nehmen (konsumieren) – Lebensmittel, Fernsehen, Gespräche – hat einen direkten physischen und psychischen Einfluss auf uns. Die ayurvedische Gesundheitslehre, die auf den individuellen Konstitutionen (Doshas) beruht, lehrt uns den richtigen Umgang mit unserem Körper und unserem Geist und führt uns zurück zu unserer Urnatur, unserem tiefsten Sein.

3 Doshas – Feind und Freund in einem Vielleicht hast du schon mal von den drei Freunden Vata, Pitta und Kapha gehört? Sie werden auch Tridosha (drei Doshas) genannt. Die Tridosha bestehen aus den Elementen Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther (Raum), wobei jedem Dosha zwei Elemente zugeordnet sind. Sie stellen das vermittelnde Prinzip zwischen Körper und Geist dar. Ja, der Ayurveda hat bereits vor Jahrtausenden erkannt, dass Körper und Geist eine Einheit bilden und nicht getrennt werden. Jahrtausende Freunde! Der Westen hinkt da leider immer noch etwas nach. Dosha heißt übersetzt Fehler, Unreinheit, Verderber. Sind sie nicht ausgeglichen, verursachen sie nämlich Krankheit. Ihr seht, mit denen ist nicht zu spaßen. Welches Dosha herrscht in mir? In jedem Menschen ist jedes der drei Doshas vorhanden, aber unterschiedlich ausgeprägt. So kann der eine eher ein Vata-Pitta-Typ mit wenig Kapha oder gar ein Kapha-Vata-Typ mit wenig Pitta sein. Es gibt aber auch Menschen, bei denen nur eines der Doshas stark ausgeprägt ist. Die individuelle, gesunde Grundkonstitution nennt man Prakrti. Diese ist unveränderbar und bleibt ein ganzes Leben lang gleich. Ziel ist es, die individuelle Dosha-Ausprägung im Gleichgewicht zu halten. Ihr wisst mittlerweile was passiert, wenn ihr die Doshas verärgert. Wir wollen das nicht! Ausgeglichen oder unausgeglichene Doshas machen einen riesigen Unterschied. Sind sie ausgeglichen, geht es uns gut – sind sie unausgeglichen, macht das keinen Spaß mehr. Die Aufgaben der Doshas Jedes Dosha führt unterschiedliche Funktionen im Körper aus. Folgend ein kurzer Überblick: Vata – der Wirbelwind Vata setzt sich aus den Elementen Äther (Raum) und Luft zusammen. Vata wird vom Sanskritwort „va“ abgeleitet, was Bewegung heißt. Es ist also das Bewegungsprinzip, führt alle Arten von Bewegungen in deinem Körper aus und ist verantwortlich für die Atmung, die Ausscheidung, für die Anregung deines Verdauungsfeuers (Agni) u. v. m. Wir übersetzen das so: Vata – der/die Ideengeber*in Ist Vata ausgeglichen ist der Mensch klar, kreativ, etwas ängstlich, energievoll und wach. Hat tausende Ideen, kommt aber nicht zur Umsetzung. Unausgeglichen weist er sehr starke Austrocknung (Haut, Haare, Scheide etc.) auf, ist unruhig, neigt zu Verstopfung und Blähungen, Gelenkbeschwerden, Tinnitus und psychischen Störungen. Er wird nervös, stimmungslabil, depressiv. Pitta – der Feuerteufel Die Elemente von Pitta sind Feuer und Wasser. Pitta wird abgleitet von „tapa“, was Hitze heißt. Es ist verantwortlich für die Verdauung, das Sehvermögen, für die Wärme im Körper, Ärger, Intelligenz usw. Es ist das thermische Prinzip. Wir übersetzen das so: Pitta – der/die Umsetzer*in Pittas sind im ausgeglichenen Zustand organisiert, zielstrebig, mutig, begeisterungsfähig, kritisch (auch mit sich selbst) charmant und stehen gerne im Mittelpunkt. Ist Pitta unausgeglichen, ist die Verdauung schwach. Probleme im Magen und Dünndarm, Entzündungen, Übersäuerung, Schilddrüsenstörungen, Akne, Migräne, emotionalen Ausbrüchen, Eifersucht sind die Folgen. Pittas vertragen dann keine Kritik. Hüte dich also vor einem erhöhten Pitta. Kapha – der Kraftbolzen Erde und Wasser sind die Elemente, die Kapha zugeordnet sind. Kapha wird abgeleitet von „ka“, dies wiederum bedeutet Wasser. Kapha ist das Hydroprinzip und das verbindende Element. Es ist verantwortlich für deine Körperkraft und Widerstandsfähigkeit, deine Stabilität und Zufriedenheit etc. Wir übersetzen das so: Kapha – der/die Chillige Ausgeglichenes Kapha zeigt sich durch geistige Stabilität, ist ausdauernd, harmonisch, vital, gelassen und sehr widerstandsfähig. Ein unausgeglichenes Kapha zeigt sich durch Gewichtszunahme, Verschleimung, Wasseransammlung, fettige Haare und Haut, Depression, Schwerfälligkeit und Schwermütigkeit. Du kriegst deinen A*** einfach nicht hoch und liegst den ganzen Tag am besten nur auf der Couch und machst nichts. Oft, sehr oft! Achte auf dein Gleichgewicht: So hältst du deine Doshas bei Laune Beruhige dein Vata-Wind Vata braucht Routine, Stabilität, Ruhe. Punkt aus! Achte auf einen routinierten Alltag. Yoga, Meditation und Atemübungen (Pranayama) sollten von einem Vata-Menschen am besten täglich ausgeführt werden. Das kann prima in eine ayurvedische Morgenroutine (Dinacharya) eingebaut werden: Vor Sonnenaufgang aufstehen, 2 Gläser warmes Wasser trinken, Zähne putzen, Öl ziehen, den Körper mit warmem Sesamöl einreiben, Yoga, Meditation oder Pranayama, duschen, frühstücken. 3 wichtige Geschmacksrichtungen für Vata Süß, sauer und salzig. Deine Speisen sollten ölig, weich, warm und schwer sein. Das Frühstück könnte z. B. aus einem Porridge mit Ghee, süßen Äpfeln, Bananen, Rosinen oder Trauben, Mandeln und Apfelsaft gewürzt mit frischem Ingwer, Kurkuma und Zimt bestehen. Mittags ein warmes Gemüsesüppchen mit Karotten oder Kürbis, als Hauptspeise ein Süßkartoffelgericht und ein leckeres Dessert z.B. Pudding oder Schokoladegrießbrei und abends noch ein leichtes Zucchinicremesüppchen oder Ofengemüse mit frischen Kräutern und Gewürzen. Der Vata-Typ sollte auf zu viel scharfe, bittere und herbe Lebensmittel verzichten. Kontrolliere dein Pitta-Feuer Pitta wird reduziert durch regelmäßigen Sport, der aber nicht mit zu viel Ehrgeiz betrieben werden soll. Wenn sich Pittas wütend und aggressiv fühlen, sollten die Gefühle nicht unterdrückt, aber beherrscht, kontrolliert und in einem gesunden Maß ausgelebt werden. Gerne kann morgens oder abends eine Fußmassage mit Ghee durchgeführt werden, das holt den Pitta-Menschen etwas runter und entspannt. Auch dem Pitta-Menschen bekommt die Dinancharya sehr gut. Für die Massagen und das Ölziehen werden jedoch eher kühlende Öle wie Ghee oder Kokosöl verwendet. 3 wichtige Geschmacksrichtungen für Pitta Süß, bitter und herb. Die Ernährung darf kühl eingenommen werden oder kann kühlende Substanzen beinhalten, z.B. Pfefferminztee. Er wird heiß getrunken, kühlt aber von innen. Scharfe, saure und salzige Nahrung sollte vermieden werden. Gute Lebensmittel für Pitta sind z.B. Karotten, Paprika, gekochte Rote Bete, Süßkartoffeln, Datteln, Mangos, süße Äpfel, Granatapfel und gerne zwischendurch mal ein kühles Bier. Harmonisiere deine Kapha-Kraft Die Kaphas unter euch sollten Leichtigkeit und Aktivität in ihren Tagesablauf integrieren. Die Dinancharya kann da gerne mit einer belebenden Sport- oder einer anstrengenden Yogaeinheit durchgeführt werden. Trockenmassagen (z.B. mit einem Seidenhandschuh oder einer Trockenbürste) empfehlen sich für den Kapha-Typen sehr. Außerdem regen Trockenmassagen die Entgiftung und Fettverbrennung an. Du hast noch nie ein unglücklicheres Gesicht gesehen, als einen Kapha-Menschen, der in einer Öl-Badewanne liegt. No go! 3 wichtigste Geschmacksrichtungen für Kapha Scharf, bitter und herb. Die Ernährung sollte leicht verdaulich und warm sein. Da darf ruhig mal ein feuriges, vegetarisches Chilli gegessen werden, auch wenn das bekanntlich zweimal brennt. Kapha nimmt das gut hin und bleibt cool. Lebensmittel, die gut für ein ausgeglichenes Kapha sind: Birnen, Rosinen, Beeren, Zitronen, Brokkoli, Erbsen, Fenchel, Grüne Peperoni, Karotten, Kohlrüben, Knoblauch, Lauch oder Rosenkohl. Der Dosha-Test Jeder Mensch hat eine individuelle Körperstruktur, individuelle Bedürfnisse und Eigenschaften. Anhand eines Konstitutionstests bei einer Ayurveda-Expertin oder einem Ayurveda-Experten, in welchem gezielt und sehr genau auf verschiedene Punkte eingegangen wird, kann die entsprechende Konstitution gründlich ermittelt werden.

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